Betriebswirt (BA) - Abschluss

Betriebswirt (BA) - Abschluss

Möchten Sie Ihre Weiterbildung zum Betriebswirt mit fundierter praktischer Berufserfahrung verbinden, passt der Bachelor Abschluss Betriebswirt (BA) optimal zu Ihnen. Was Sie in dieser dualen Ausbildungsform erwartet und wer diese anbietet, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.

Was ist ein Betriebswirt (BA)?

Bei der Abschlussbezeichnung Betriebswirt (BA) handelt es sich um einen staatlichen Bachelor Abschluss, den Sie an einer Berufsakademie (BA) erwerben. Dies geschieht im Rahmen einer dualen Ausbildung. Sie studieren also einerseits Betriebswirtschaftslehre an der BA und absolvieren auf der anderen Seite eine fundierte berufliche Ausbildung in einem Ausbildungsbetrieb. So kombinieren Sie Ihr theoretisches Wissen mit praktischen Unternehmenseinsätzen und eignen sich gleichzeitig erste Erfahrungen im Beruf an.

Je nach Bundesland unterscheiden sich allerdings die Bezeichnungen der Abschlüsse. Während Sie an einigen Berufsakademien den Bachelor Betriebswirt (BA) erhalten, verleihen andere den Diplom-Betriebswirt (BA). Der von Ihnen erlangte Bachelor ist zwar mit einem Bachelor Abschluss an einer Hochschule gleichgestellt, gilt offiziell jedoch nicht als akademischer Grad.

Welche Voraussetzungen müssen Sie erfüllen?

Um ein Studium zum Betriebswirt (BA) aufnehmen zu können, benötigen Sie die Allgemeine Hochschulreife oder die Fachgebundene Hochschulreife. Damit Sie den dualen Charakter der Ausbildung erfüllen, müssen Sie der Berufsakademie im Bewerbungsverfahren einen unterschriebenen Arbeitsvertrag mit einem Ausbildungsunternehmen vorweisen.

Da die Ausbildungsverträge sehr begehrt sind, sollten Sie sich früh genug bei potenziellen Arbeitgebern bewerben. Denn die duale Ausbildung hat in den vergangenen Jahren sowohl bei den Ausbildungsbetrieben als auch bei den Studierenden enorm an Beliebtheit gewonnen. Unternehmen schätzen, dass sie ihre angehenden Betriebswirte spezifisch auf ihre Tätigkeiten und Abläufe vorbereiten können. Gleichzeitig freuen sich diese über ein festes Einkommen, erste Berufspraxis sowie die Option auf eine spätere Übernahme.

Daher legen die Ausbildungsbetriebe den Fokus stärker auf die optimale Bewerberauswahl. Die hohe Zahl an Bewerbern führt jedoch dazu, dass die Unternehmen die Kandidaten nach erstklassigen Noten und außerschulischen Leistungen auswählen. Besonders auf gute Zensuren in Deutsch und Mathematik legen die Firmen wert.

Persönlich sollten Sie für ein duales Studium vor allem eine hohe Praxisaffinität mitbringen. Wenn Sie erlerntes Wissen gerne direkt in die Tat umsetzen und durch praktische Anwendung Abläufe besser verinnerlichen, sind Sie hier genau richtig. Möchten Sie hingegen verstärkt wissenschaftlich arbeiten und das Hauptaugenmerk auf die Forschung legen, eignet sich ein reines Präsenzstudium besser für Sie. Zudem benötigen Sie ein hohes Maß an Disziplin. Schließlich absolvieren Sie nicht nur ein forderndes Studium, sondern sind zusätzlich noch hauptberuflich in einem Unternehmen tätig. Nur wenn Sie in beiden Bereichen Ihr Bestes geben, entfaltet Ihr duales Studium sein ganzes Potenzial.

Aufbau & Ablauf

Den Abschluss Betriebswirt (BA) erlangen Sie im Rahmen eines dualen Bachelor Studiums der Betriebswirtschaft. Da sich immer mehr Berufsakademien für akkreditierte Studiengänge entscheiden, erstrecken sich diese in der Regel über 6 Semester. Dabei gliedert sich das Bachelor Studium in ein viersemestriges Grundstudium sowie in ein zweisemestriges Hauptstudium. Während Sie in den ersten 4 Semestern grundlegende betriebswirtschaftliche Themen erlernen, vertiefen Sie im letzten Studienjahr den durch Ihr Ausbildungsunternehmen vorgegebenen Schwerpunkt. Allerdings sind hier auch individuelle Spezialisierungen möglich.

Der Studienablauf unterscheidet sich an der Berufsakademie selbst nur wenig von einem Präsenzstudium. Sie besuchen auch hier Vorlesungen und Seminare, gestalten Projektarbeiten und sammeln Credit Points, indem Sie Hausarbeiten und Klausuren schreiben. Damit die enge Verzahnung von Theorie und Praxis gewährleistet ist, wechseln sich Phasen in der Berufsakademie mit der Arbeit im Unternehmen ab. Je nach Studienform wenden Sie Ihr erlerntes Wissen an einigen Tagen pro Woche oder blockweise über mehrere Monate in Ihrem Ausbildungsbetrieb an.

Schließen Sie sämtliche Prüfungen in Ihren Studienfächern mindestens mit der Note „Ausreichend“ ab und haben genügend Credit Points gesammelt, steht Ihnen eine letzte Prüfung im Rahmen Ihrer Bachelorarbeit bevor. Bestehen Sie diese, dürfen Sie sich nicht nur über den staatlich verliehenen Abschluss Bachelor Betriebswirt (BA), sondern auch über eine mögliche Übernahme durch Ihr Unternehmen freuen.

Die Prüfung zum Betriebswirt (BA)

Der Vorteil eines dualen Studiums liegt nicht nur darin, dass Sie Theorie und Praxis miteinander kombinieren. Nach 4 Semestern erwerben Sie nämlich zusätzlich zu Ihrem Bachelor einen weiteren Abschluss. Hierfür legen Sie eine Zwischenprüfung ab, die auch als Assistentenprüfung bekannt ist. Bestehen Sie diese, erhalten Sie einen Ihrer Fachrichtung entsprechenden Assistenzabschluss. Einige Berufsakademien arbeiten mit einer Industrie- und Handelskammer (IHK) oder einer Handwerkskammer zusammen, sodass Sie auch einen Berufsabschluss wie den des Industriekaufmannes erhalten können.

Am Ende der darauffolgenden 2 Semester steht Ihre abschließende Bachelorarbeit an, in der Sie ein Problem aus dem betrieblichen Alltag mit Hilfe Ihrer wissenschaftlichen Kenntnisse und Methoden lösen. Die Bachelorarbeit stellen Sie nach Ihrer Benotung im Rahmen eines Kolloquiums zur Diskussion. Dort führen Sie ein fachliches Gespräch über Ihre wissenschaftliche Ausarbeitung und beantworten Fragen des Prüfungsausschusses. Nach bestandener Prüfung erhalten Sie Ihr Bachelor Zeugnis ausgehändigt und dürfen in Ihr weiteres Berufsleben starten.

Kosten & Finanzierung

Im Vergleich zu einer Weiterbildung oder einem Präsenzstudium fallen beim Betriebswirt (BA) keine Studiengebühren für Sie an. Da Sie im Rahmen des Ausbildungsvertrages studieren, übernimmt diese Ihr Ausbildungsbetrieb. Durch die Ausbildungsvergütung erhalten Sie sogar noch ein Gehalt für Ihre geleistete Unternehmens- und Studienarbeit.

Wie anerkannt ist der Abschluss?

Stand ein akademisches Vollzeitstudium in der Gunst der Unternehmen und Studierenden vor geraumer Zeit noch ganz oben, hat sich diese Ansicht in den letzten Jahren enorm gewandelt. Studieninteressierte schätzen die Möglichkeit, bereits während des Studiums Theorie und Praxis miteinander verbinden zu können. Gleichzeitig steigen sie in den Arbeitsmarkt ein und sichern sich die Option, über die Ausbildung hinaus in ihrem Unternehmen zu arbeiten. Die Studienkosten übernimmt der Ausbildungsbetrieb und sie erhalten zusätzlich eine attraktive Ausbildungsvergütung.

Unternehmen profitieren ebenfalls vom Betriebswirt (BA) und gewinnen gut ausgebildete Fachkräfte, die sich auf die Unternehmensschwerpunkte spezialisiert haben. Durch die hohe Anzahl an Interessenten bietet sich den Unternehmen zusätzlich die Qual der Wahl bei der Auswahl neuer Auszubildender. Schlussendlich binden sie die Studierenden nicht nur für die Studiendauer an den Betrieb, sondern oft auch darüber hinaus.

Was passt besser: Berufsakademie oder Hochschule?

Das duale Studium unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von einem Vollzeitstudium. Den Bachelor Abschluss Betriebswirt (BA) erreichen Sie beispielsweise an einer Berufsakademie und nicht an einer Hochschule. Zwischen beiden Institutionen gibt es Unterschiede, die Ihnen vor Beginn Ihres Studiums geläufig sein sollten.

So handelt es sich bei dem Bachelor einer BA um einen staatlichen Abschluss, während der Bachelor einer Hochschule einen akademischen Grad darstellt. Die Berufsakademie richtet ihre Studieninhalte zudem primär auf die Praxis aus und gestaltet sie so, dass Sie diese im Unternehmenseinsatz direkt anwenden können. Dafür sind Sie bei den Spezialisierungen meist auf die zu Ihrem Ausbildungsunternehmen passenden Geschäftszweige beschränkt.

An einer Hochschule genießen Sie mehr Freiheit bei der Auswahl Ihrer Schwerpunkte. Sie können sich in der wissenschaftlichen Arbeit entfalten und für Sie interessante Fragestellungen bearbeiten. Dafür lässt das normale Hochschulstudium den Praxisbezug vermissen, so dass Sie sich die nötige Berufserfahrung mit Studentenjobs oder in Praktika aneignen müssen.

Möchten Sie also eine betriebswirtschaftliche Ausbildung mit praxisnahen Inhalten genießen, ist der Betriebswirt (BA) eine gute Wahl. Gleichzeitig sammeln Sie erste Erfahrung im Beruf und genießen eine entsprechende Vergütung, um in Ihre Betriebswirt Karriere zu starten.