Betriebswirt Sozial- und Gesundheitswesen

Betriebswirt Sozial- und Gesundheitswesen

Die Unternehmen der Sozial- und Gesundheitsbranche wandeln sich von staatlichen Institutionen hin zu marktwirtschaftlichen Dienstleistungsunternehmen. Mit einem Betriebswirt im Sozial- und Gesundheitswesen schaffen Sie die idealen Voraussetzungen, um in diesem neuen Markt Fuß zu fassen.

Was ist ein Betriebswirt Sozial- und Gesundheitswesen?

Das Gesundheits- und Sozialwesen in Deutschland befindet sich im Wandel. In den letzten Jahren hat der marktwirtschaftliche Wettbewerb auch diese Branchen ereilt. Schritt für Schritt entwickeln sich Krankenhäuser, Betreuungseinrichtungen und Pflegedienstleister zu konkurrierenden Anbietern. Der Betriebswirt im Sozial- und Gesundheitswesen sorgt dafür, dass diese Dienstleister dem stetigen Kostendruck des Wettbewerbes standhalten und auf soliden betriebswirtschaftlichen Fundamenten stehen.

Als Betriebswirt besteht Ihr Arbeitsalltag jedoch nicht nur aus Bilanzen und Kennzahlen. Sie gestalten Marketingmaßnahmen, legen Preisstrukturen fest oder analysieren Ihre Wettbewerber. In Anstellungen mit Personalverantwortung führen Sie Ihre Mitarbeiter, legen den Personalbedarf fest und entwerfen die zugehörigen Dienstpläne. Das Gesundheits- und Sozialwesen vereint dabei zahlreiche Berufsbilder und bietet damit Psychologen, Medizinern, Erziehern oder Kaufleuten gleichermaßen die Möglichkeit, sich fachspezifisch weiterzubilden.

Anbieter & Lehrgänge zum Betriebswirt Sozial- und Gesundheitswesen

Bei folgenden Anbietern finden Sie eine Weiterbildung zum Betriebswirt Sozial- und Gesundheitswesen:

Welche Voraussetzungen müssen Sie erfüllen?

Der Betriebswirt ist in Deutschland keine geschützte Berufsbezeichnung. Daher gibt es für nicht-staatliche Lehrgänge auch keine einheitlichen Zulassungs- oder Prüfungsbedingungen. Um sich zum Betriebswirt Sozial- und Gesundheitswesen weiterbilden zu können, setzen die meisten Bildungsanbieter eine fachspezifische Berufsausbildung sowie mehrjährige praktische Branchenerfahrungen voraus. Andere Institute lassen Sie auch mit der Fachhochschulreife zu Ihrer Weiterbildung zu.

Damit Sie sich erfolgreich zum Betriebswirt weiterbilden können, sollten Sie sich also primär für das Gesundheits- oder Sozialsystem in Deutschland interessieren. Betriebswirtschaftliches Geschick verlangt Ihnen Ihr zukünftiger Job ebenso ab wie Einfühlungsvermögen im Umgang mit Menschen. Denn schließlich bleibt das Wohl Ihrer Kunden und Patienten trotz aller wirtschaftlichen Aspekte Ihre Priorität. Durch den hohen Kostendruck im Gesundheitswesen sollten Sie außerdem gut kommunizieren können, um Ihren Mitarbeitern gegenüber Budgetierungen und Einsparungen begründen zu können.

Inhalte & Abschluss

Während Ihrer Weiterbildung zum Betriebswirt im Sozial- und Gesundheitswesen eignen Sie sich grundständiges Wissen der Betriebswirtschaft an. Sie lernen beispielsweise, wie Sie Geschäftsvorfälle buchen oder das Personal effektiv managen. Zusätzlich erwerben Sie fachspezifische Kenntnisse darüber, welche rechtlichen Besonderheiten für Pflegeeinrichtungen gelten oder wie Sie ein Krankenhaus finanzieren.

Diese Module können Ihnen zum Beispiel während Ihres Lehrgangs begegnen:

  • Betriebswirtschaftslehre (BWL)
  • Volkswirtschaftslehre (VWL)
  • Unternehmensführung
  • Funktionen von Gesundheitssystemen
  • Versorgungsmanagement

Die einzelnen Lerneinheiten absolvieren Sie meistens nebenberuflich in Präsenz oder als Fernlehrgang. Bei einem Fernlehrgang erhalten Sie die Lernmaterialien meist in Form von Skripten per Post zugeschickt oder können diese über einen Online-Campus herunterladen. Nach jeder Lektion legen Sie einen Leistungsnachweis in Form einer Klausur oder einer Hausarbeit ab.

Da der Geprüfte Betriebswirt über keine einheitliche Prüfungsordnung verfügt, verläuft Ihre Abschlussprüfung von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Während Sie bei einigen Instituten neben schriftlichen Abschlussklausuren auch eine mündliche Prüfung durchlaufen, steht bei anderen Lehrgangsanbietern zusätzlich eine fachspezifische Projektarbeit an. Nach bestandener Prüfung erhalten Sie ein institutsinternes Abschlusszertifikat zum Geprüften Betriebswirt.

Je nach Bildungsanbieter fällt die Abschlussbezeichnung unterschiedlich aus. So können Sie neben der allgemeinen Bezeichnung Betriebswirt Sozial- und Gesundheitswesen auch die fachspezifischen Abschlüsse Betriebswirt Gesundheitsmanagement (VWA), Sozialbetriebswirt oder Gesundheitsbetriebswirt erlangen. Mit dem Betriebswirt Gesundheitsmanagement bei der VWA können Sie im Anschluss an Ihre Weiterbildung auch ein verkürztes Studium zum Bachelor of Arts (B.A.) aufnehmen.

Dauer & Kosten

Die Lehrgänge zum Betriebswirt im Sozial- und Gesundheitswesen sind meist für Berufstätige ausgelegt und eignen sich daher auch optimal im Fernunterricht. Aufgrund der unterschiedlichen Inhalte und Prüfungen variiert auch die Dauer der Lehrgänge. Grundsätzlich sollten Sie für Ihre Weiterbildung 2 bis 6 Semester einplanen.

Entsprechend variieren auch die Kosten für den Betriebswirt. Günstigere Lehrgänge schlagen mit circa 2.000 € zu Buche, während Sie bei anderen Anbietern auch bis zu 6.500 € entrichten. Bei nahezu allen Instituten sollten Sie zusätzliche Prüfungsgebühren einkalkulieren, die nicht im Gesamtpreis enthalten sind. In den meisten Fällen leisten Sie die Beiträge in monatlichen Raten.

Gehalt & Karriere

Ob Krankenpfleger, Erzieher oder Fachwirt im Sozialwesen: Arbeiten Sie bereits im Bereich des Gesundheits- oder Sozialwesens, können Sie sich mit einem Lehrgang zum Betriebswirt für höhere Aufgaben empfehlen und einen neuen Karriereweg einschlagen. In beiden Branchen entwickeln sich die Unternehmen immer stärker zu ökonomisch agierenden Dienstleistern. Für diesen Wandel stehen auf dem Arbeitsmarkt verstärkt betriebswirtschaftliche Positionen zur Verfügung.

In folgenden Einrichtungen können Sie als Betriebswirt Sozial- und Gesundheitswesen beispielsweise arbeiten:

  • Soziale Beratungsstellen
  • Kindertagesstätten
  • Altenheime
  • Kliniken
  • Ambulante Pflegedienste
  • Medizinische Forschungsinstitute

Da Sie sich mit Ihrer Weiterbildung für einen vielfältigen Aufgabenbereich qualifizieren, variiert Ihr Gehalt stark nach Unternehmen, Tätigkeit und Berufserfahrung. Zu Beginn Ihrer beruflichen Laufbahn können Sie mit einem Einstiegsgehalt von 2.300 € bis 3.000 € brutto pro Monat rechnen. Mit einigen Jahren Berufserfahrung steigt Ihr Einkommen auf 3.750 € bis 4.000 € brutto monatlich an. Übernehmen Sie Leitungs- oder Führungsfunktionen, beispielsweise als Geschäftsführer oder Abteilungsleiter, können Sie auch mit einer deutlich höheren Bezahlung rechnen.

Position Durchschnittliches Gehalt
Qualitätsmanager 3.750 € / Monat
Medizinischer Controller 4.000 € / Monat
Klinikleiter 8.000 € / Monat

Das Sozial- und Gesundheitswesen in Deutschland entwickelt sich stetig weiter. Mit einer Weiterbildung zum Betriebswirt gehen Sie diesen Weg mit und sichern sich gute Aufstiegsmöglichkeiten in einem Markt, der aktuell nach qualifizierten Fachkräften sucht.