Staatlich geprüfter Betriebswirt Touristik

Staatlich geprüfter Betriebswirt Touristik

Sie haben mit Ihrer kaufmännischen Ausbildung im Bereich Touristik das Ende der Karriereleiter noch nicht erreicht. Informieren Sie sich hier über eine Weiterbildung zum Staatlich geprüften Betriebswirt Touristik und Fremdenverkehr.

Was ist ein Staatlich geprüfter Betriebswirt Touristik?

Mit durchschnittlich 29 Urlaubstagen pro Kalenderjahr fahren die meisten Deutschen mindestens einmal im Jahr in den Urlaub. In den anderen europäischen Ländern sieht es ähnlich aus. Durch internationale Geschäftsbeziehungen nimmt auch die Anzahl an Geschäftsreisen stetig zu. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Tourismusbranche zu den größten Wirtschaftszweigen weltweit gehört. So sind Reisebüros, Reiseveranstalter oder touristische Ämter immer auf der Suche nach qualifizierten Fach- und Führungskräften.

Staatlich geprüfte Betriebswirte Touristik haben die Möglichkeit, in mehreren Abteilungen eines Unternehmens zu arbeiten. Typische Tätigkeitsbereiche sind vor allem das Management oder Marketing. Während Sie im Marketing Strategien entwickeln, um beispielsweise die Anzahl an Gästen in einer Region zu steigern, planen Sie im Managementbereich touristische Leistungen und koordinieren die Umsetzung von Konzepten. Dabei ist es besonders wichtig, die aktuellen Entwicklungen der Branche im Auge zu behalten. Denn hat die Mehrheit in den vergangenen Jahren ihre Reisen noch über das Reisebüro gebucht, häufen sich mittlerweile die Buchungen über das Internet. Darüber hinaus gewinnt Social Media im Tourismus immer mehr an Bedeutung.

Mit dem Staatlich geprüften Betriebswirt Touristik verfügen Sie über einen betriebswirtschaftlichen Abschluss, der zu den höchsten nicht-akademischen Weiterbildungen zählt. Laut Deutschem Qualifikationsrahmen ist diese Ausbildung sogar mit einem akademischen Bachelor Abschluss gleichzusetzen.

Anbieter & Lehrgänge zum Staatlich geprüften Betriebswirt Touristik

Welche Voraussetzungen müssen Sie erfüllen?

Eine Weiterbildung zum Betriebswirt Touristik können Sie mit den folgenden Qualifikationen beginnen:

  • Fachoberschulreife oder ein gleichwertiger Abschluss
  • Eine abgeschlossene Ausbildung als Kaufmann oder entsprechende Berufserfahrung

Damit Sie im Anschluss an den Vorbereitungslehrgang und die Seminare eine Zulassung zur staatlichen Prüfung erhalten, sollten Sie über mindestens ein Jahr Berufserfahrung verfügen. Haben Sie keine Ausbildung absolviert, geben Ihnen die Institute ebenso die Möglichkeit, an der Weiterbildung teilzunehmen. In diesem Fall sollten Sie die mittlere Reife sowie mindestens 5 oder 7 Jahre praktische Erfahrung vorweisen können.

Als ausgebildeter Kaufmann bringen Sie schon das nötige Rüstzeug in Sachen Rechnungswesen und Disziplin mit, um die Weiterbildung erfolgreich zu absolvieren. Damit Ihnen im Bereich Marketing nicht die Ideen ausgehen, sollten Sie außerdem eine gute Portion an Einfallsreichtum und Kreativität mitbringen. Von Vorteil ist es dabei, wenn Sie gut kalkulieren können und verantwortungsbewusst mit Geld umgehen, das Ihnen zur Verfügung steht. Möchten Sie im Tourismusmanagement tätig sein, helfen Ihnen Durchsetzungsvermögen und Geduld weiter. Denn es dauert unter Umständen eine gewisse Zeit, bis Sie ein Projekt so umsetzen können, wie Sie es sich vorstellen.

Um schließlich den Überblick über Ihre Kampagnen zu behalten, sind Sie idealerweise ein Organisationstalent. Darüber hinaus ist es als Betriebswirt Touristik wichtig, Branchentrends zu beachten sowie flexibel und offen für Neues zu sein. Denn die Branche entwickelt sich ständig weiter und birgt immer neue Herausforderungen.

Inhalte & Abschluss

Bevor Sie in der Weiterbildung zum Staatlich geprüften Betriebswirt Ihren Schwerpunkt wählen, erlangen alle Teilnehmer die gleichen betriebs- und volkswirtschaftlichen Grundkenntnisse. Außerdem erhalten Sie eine Einführung in die Bereiche Personal- und Ausbildungswesen, Rechnungswesen und Controlling sowie Wirtschaftsrecht. Entscheiden Sie sich für den Schwerpunktbereich Touristik, kommen unter anderem diese Kurse hinzu:

  • Marktstrukturen und Tourismuspolitik
  • Tourismusmarketing
  • Soziologie und Psychologie des Tourismus
  • Destinationsmarketing
  • Tourismusmanagement und betriebsspezifisches Management 

Einige Anbieter schaffen durch zusätzliche Planspiele, Unternehmensbesuche oder Fallstudien eine praxisnahe Ausbildung. So erhalten Sie einen guten Einblick in die Arbeitswelt eines Touristik Betriebswirtes.

Bei Ihrer Weiterbildung zum Betriebswirt Touristik haben Sie die Wahl zwischen einem Fern- und einem Präsenzlehrgang. Am Ende beider Varianten steht die staatliche Prüfung, die sich aus drei Abschlussarbeiten und einer Projektarbeit zusammensetzt. Durch die darin geforderte Transferleistung, dient diese als optimale Vorbereitung auf die anschließende Tätigkeit im mittleren Management. Mit einem Fachgespräch zur Projektarbeit schließen Sie die Prüfungsphase ab. Bestehen Sie alle Prüfungen erfolgreich, dürfen Sie sich Staatlich geprüfter Betriebswirt mit dem Schwerpunkt Touristik nennen.

Übrigens: Die meisten Institute vermerken die abgeleisteten Seminare sowie den Schwerpunktbereich als Zusatz auf Ihrem Abschlusszeugnis.

Dauer & Kosten

Ihre Weiterbildung zum Betriebswirt Touristik können Sie auf verschiedene Arten und Weisen absolvieren. Während Sie einen Präsenzlehrgang in Vollzeit nach rund 4 Semestern beenden, nimmt die Teilzeitvariante 6 Semester in Anspruch. Passt ein Fernlehrgang besser zu Ihnen, sollten Sie ebenfalls etwa 6 Semester für Ihre Fortbildung einplanen. Dabei haben Sie je nach Anbieter die Möglichkeit, zu verkürzen oder einen Lehrgang kostenfrei zu verlängern.

Die Kosten liegen üblicherweise zwischen 5.300 € und 8.400 €. In einigen Fällen kommen die Prüfungskosten noch hinzu. Die Fernlehrgänge sind im Gegensatz zu den Präsenzweiterbildungen etwas günstiger. Darüber hinaus sollten Sie zusätzliche Aufwendungen für die Anfahrten zu den Seminaren vor Ort, für benötigte Unterkünfte oder Arbeitsmaterialien berücksichtigen.

Gehalt & Karriere

Als Betriebswirt Touristik arbeiten Sie nicht nur in einer Branche mit Zukunft, Ihnen steht zudem ein breites Tätigkeitsfeld offen. Eine Anstellung finden Sie beispielsweise hier:

  • Stadtmarketing
  • Hotels
  • Reiseveranstalter
  • Fremdenverkehrsämter oder -verbände
  • Kur- und Wellnesseinrichtungen
  • Reisebüros
  • Freizeitparks
  • Kongress- und Veranstaltungsbereiche
  • Fluggesellschaften und Reedereien

Das Einstiegsgehalt sowie die Entwicklung des Einkommens hängen stark von Faktoren wie Arbeitsort, Unternehmensgröße, Funktion und Qualifikation ab. Grundsätzlich können Touristik Betriebswirte mit einem Anfangsgehalt von 2.300 € bis 2.750 € brutto pro Monat rechnen.

Streben Sie eine Stelle als Destination Manager an, sind Sie dafür verantwortlich, potenzielle Touristen für einen Ort oder eine Region zu begeistern. Dies erreichen Sie durch die Gestaltung passender Freizeit- oder kultureller Angebote. Möchten Sie das Marketing zu Ihrer Hauptaufgabe machen, bietet sich eine Position als Marketing Manager im Bereich Touristik an. In dieser Funktion ist die Kommunikation Ihr Steckenpferd. Sie entwickeln in erster Linie Verkaufs- und Werbemaßnahmen, die Sie auf verschiedenen Wegen an die Kunden herantragen – sei es online, offline oder auf speziellen Messen. Ihr Verdienst liegt durchschnittlich bei 3.100 € brutto im Monat.

Möchten Sie nicht nur im Tourismus arbeiten, sondern ihn auch leben, sollten Sie eine Anstellung als Produktmanager in Erwägung ziehen. Denn hier überzeugen Sie sich vor Ort, ob die Hotels oder die Flüge, die Ihr Arbeitgeber anbietet, den Vorstellungen der Urlauber entsprechen. Während Sie zu Beginn rund 2.700 € brutto monatlich auf Ihrem Konto verbuchen können, stehen Ihnen nach zehn Jahren im Beruf bis zu 4.600 € brutto im Monat zu.

Mit der Weiterbildung zum Betriebswirt Touristik sichern Sie sich nicht nur Ihren Arbeitsplatz, sondern erhalten zudem optimale Aufstiegschancen in einer Zukunfts- und Wachstumsbranche. Diese bietet viel Abwechslung und stellt Sie vor allem durch die Globalisierung und die wechselnden Trends immer wieder vor spannende Herausforderungen.