Staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt

Staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt

Sie möchten aus dem operativen Bereich der Hotellerie in das Management aufsteigen? Eine Weiterbildung zum Staatlich geprüften Hotelbetriebswirt kombiniert Ihre Branchenkenntnisse mit betriebswirtschaftlichem Hintergrundwissen. Welche Karrieremöglichkeiten sich dadurch ergeben und wo Sie den Lehrgang absolvieren können, erfahren Sie hier.

Was ist ein Staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt?

Die Hotel- und Urlaubsbranche boomt. Im Jahr 2015 gaben allein die Bürger in Deutschland 87 Milliarden Euro für ihre Urlaubsreisen aus. Bestehende Hotels benötigen daher ebenso fähiges Führungspersonal wie neu gegründete Anlagen, Hostels oder Restaurants. Als Staatlich geprüfter Betriebswirt im Hotel- und Gastgewerbe übernehmen Sie Managementaufgaben innerhalb dieser Unternehmen.

Sie erstellen Leistungskonzepte, die stets die Zufriedenheit des Gastes im Auge behalten und noch dazu wirtschaftlich sind. Zimmerbuchungen behalten Sie ebenso im Blick wie das Rechnungswesen Ihres Hotels. Zudem setzen Sie die Preisstruktur fest, analysieren Ihre Mitbewerber und steuern den korrekten Personaleinsatz. Als Vorgesetzter stehen Sie Ihren Mitarbeitern stets als Ansprechpartner zur Verfügung. Auch im Einkauf und im Bereich Marketing bringen Sie Ihre Fachkenntnisse ein.

Beim Staatlich geprüften Hotelbetriebswirt handelt es sich um einen staatlich geregelten Abschluss, der durch den Deutschen Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen mit einem Bachelor Abschluss gleichgestellt ist.

Anbieter & Lehrgänge zum Staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt

Folgende Institute bieten Ihnen den Lehrgang zum Staatlich geprüften Betriebswirt an:

Welche Voraussetzungen müssen Sie erfüllen?

Damit Ihr Anbieter Sie zu Ihrem Wunschlehrgang zulässt, benötigen Sie meist eine abgeschlossene Berufsausbildung im Hotel- oder Gastgewerbe. Außerdem setzen einige Institute mindestens ein Jahr Berufserfahrung voraus. Haben Sie Ihre Berufsausbildung in einem anderen Fachbereich abgeschlossen, können Sie dies durch nachweisbare mehrjährige Praxiserfahrung in der Hotelbranche kompensieren. Für die spätere Zulassung zur Abschlussprüfung gelten die Voraussetzungen des Staatlich geprüften Betriebswirts.

Die Hotelbranche ist ein internationaler Markt. Sie treffen in Ihrer täglichen Arbeit nicht nur auf Einheimische, sondern auch auf Touristen und Geschäftsleute aus allen Ländern der Welt. Daher sollten Sie bereits über gute Englischkenntnisse verfügen. Auch ein Grundwortschatz in Französisch ist von Vorteil. Bringen Sie dazu noch eine Affinität für andere Sprachen mit, sind Sie in einem Lehrgang zum Staatlich geprüften Betriebswirt bestens aufgehoben.

Die Hotelbranche ist sehr dienstleistungsorientiert und die Kunden anspruchsvoll. Sie sollten daher ein serviceorientiertes Auftreten mitbringen und kundenorientiert denken. Kommunikationsstärke und ein gepflegtes Äußeres helfen Ihnen dabei. Zusätzlich benötigen Sie eine gewisse Belastbarkeit und Flexibilität, da Sie auch häufig im Schichtdienst arbeiten und an Wochenenden vor Ort sein können.

Inhalte & Abschluss

Die Weiterbildung zum Staatlich geprüften Hotelbetriebswirt setzt sich aus zwei Ausbildungsteilen zusammen. Im ersten Abschnitt erarbeiten Sie sich das notwendige betriebswirtschaftliche Grundlagenwissen, welches alle Lehrgänge zum Staatlich geprüften Betriebswirt gemein haben. Danach spezialisieren Sie sich mit fachspezifischen Themen auf die Hotelbranche. Folgende Module können Ihnen auf Ihrem Lehrplan begegnen:

Allgemeine Module

  • Betriebswirtschaftslehre (BWL)
  • Volkswirtschaftslehre (VWL)
  • Rechts- und Steuerwesen
  • Personalwirtschaft
  • Marketing

Spezialisierungen

  • Hotelorganisation
  • Hotelmanagement
  • Business English - Schwerpunkt Tourismus
  • Technologie im Gastgewerbe

Je nach Anbieter wenden Sie Ihr erlerntes Wissen in Modellunternehmen praktisch an oder bearbeiten Fallbeispiele mit Hilfe branchenüblicher Software. Sie können Ihre Weiterbildung dabei sowohl in Vollzeit als auch in Teilzeit an einer Hotelfachschule absolvieren. Einige Institute bieten Fernlehrgänge an, in denen Sie Online Seminare besuchen und sich Ihre Unterlagen über einen Online-Campus herunterladen können.

Haben Sie Ihren Vorbereitungslehrgang absolviert und die Zulassungsvoraussetzungen für die staatliche Prüfung erfüllt, steht neben einem schriftlichen und mündlichen Prüfungsteil auch eine Projektarbeit an. In dieser bearbeiten Sie ein fachspezifisches Thema und präsentieren es danach der Prüfungskommission. Haben Sie die jeweiligen Teilprüfungen bestanden, erhalten Sie neben einem institutsinternen Zeugnis auch den Abschluss Staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt.

Dauer & Kosten

Wie lange Ihr Lehrgang zum Staatlich geprüften Hotelbetriebswirt dauert, hängt davon ab, ob Sie sich für eine Weiterbildung in Vollzeit oder in Teilzeit entscheiden. Ein Präsenzlehrgang in Vollzeit dauert 4 Semester, während Sie sich nebenberuflich in 6 Semestern weiterbilden. Ein Fernlehrgang dauert ebenfalls 6 Semester, setzt allerdings hauptsächlich auf Online Vorlesungen und weniger auf Präsenzphasen.

Entscheiden Sie sich für eine Vollzeitweiterbildung, sollten Sie mit Kosten in Höhe von ungefähr 3.000 € rechnen, die Sie meist in monatlichen Raten begleichen können. Die Teilzeitvariante ist aufgrund der verlängerten Betreuungsleistung meist teurer und liegt zwischen 4.500 € und 5.000 €. Für die Fernlehrgänge sollten Sie um die 10.000 € an Studiengebühren einkalkulieren. Hinzu kommen meist noch Kosten für die Anreise und Unterbringung während der Präsenzseminare sowie mögliche Prüfungsgebühren.

Wissenswertes zum Hotelbetriebswirt

Sie möchten sich zum Hotelbetriebswirt weiterbilden, verfügen jedoch nicht über die nötigen Qualifikationen? Dann eignet sich ein Fernlehrgang mit institutsinternem Abschluss für Sie. Diese enden zwar nicht mit einer staatlichen Prüfung, vermitteln Ihnen aber dennoch weitreichende betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Die Dauer ist dabei meist auf 18 Monate ausgelegt. Vereinzelt können Sie auch den Fernunterricht zum Betriebswirt im Hotel- und Gastgewerbe bei einer Industrie- und Handelskammer beginnen. Hier erfolgen nicht nur die Seminare und die Prüfung über die IHK, Sie erhalten nach bestandener Abschlussprüfung auch ein IHK-Zertifikat, welches bei zahlreichen Unternehmen ein hohes Ansehen genießt.

Gehalt & Karriere

Als Staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt erlangen Sie alle Qualifikationen, um Führungspositionen in der Fremdenverkehrswirtschaft zu bekleiden. Die Tätigkeitsbereiche sind aufgrund Ihrer breit gefächerten Ausbildung dabei sehr vielfältig. Sie können nicht nur betriebswirtschaftliche Tätigkeiten übernehmen, sondern sich auch in fachspezifischen Bereichen wie der Serviceentwicklung oder dem Produktmanagement einbringen.

In folgenden Abteilungen und Positionen können Sie eine Anstellung finden:

  • Eventmanagement in Veranstaltungsagenturen
  • Personalabteilungen von Kureinrichtungen
  • Marketingabteilung eines Hostels
  • Betriebsmanagement eines Restaurants
  • Produktmanagement in einem Wellnesshotel

Ihr Einstiegsgehalt ist dabei hauptsächlich von Ihrer Position, der Erfahrung im Beruf sowie der Größe des Unternehmens abhängig. So verdienen Sie bei großen und international agierenden Hotelketten meist mehr als bei einem Familienbetrieb in einem weniger frequentierten Tourismusort.

Starten Sie nach Ihrem Abschluss in Ihr neues Berufsleben, können Sie mit einem durchschnittlichen Einstiegsgehalt von 2.100 € brutto pro Monat rechnen. Mit wachsender Berufserfahrung erhöht sich auch Ihr Gehalt, so dass Sie nach einigen Jahren um die 3.750 € brutto monatlich verdienen können. Steigen Sie mit viel Fleiß und Ehrgeiz zum Hotelleiter auf, sind Gehälter um die 4.500 € brutto pro Monat keine Seltenheit.

Für viele Hotelbetriebswirte ist das Gehalt jedoch weniger entscheidend. Vielmehr geht es ihnen in ihrem Beruf um den Kontakt zu den Kunden und um den Service, den sie mitgestalten können. Außerdem ist die Hotelbranche ein internationales Geschäft. Wer sich nicht fest an einen Ort binden möchte, der findet als Hotelbetriebswirt die Möglichkeit, fremde Länder und deren Kulturen beruflich kennenzulernen. Auch diese Erfahrungen sind es, die für diese Weiterbildung sprechen.